Heute startet eine neue Serie auf meinem Blog: Expeditions-Erfahrungen. Hier möchte ich euch Menschen vorstellen, die sich auf eine Expedition hin zu ihrem guten Leben und ihrer passenden Karriere gemacht haben. Es werden ganz unterschiedliche Geschichten sein und ich hoffe, dass sie dich dazu inspirieren, dich selbst auf den Weg zu machen zu einer Karriere und einem Leben, das gut für dich passt.
Mein erster Interview-Partner ist Stefan Pfeifer, Abteilungsleiter beim Fraunhofer IEM. Er hat ursprünglich Maschinenbau in Braunschweig studiert, dann als Entwicklungsingenieur in Berlin in einem Medizinunternehmen gearbeitet. Vor ungefähr fünf Jahren ist er seiner Frau nach Bielefeld hinterhergezogen und hat dann beim Fraunhofer IEM in Paderborn zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter angefangen. Nach drei Jahren als Gruppenleiter fängt er jetzt als Abteilungsleiter der Abteilung Entwicklungs- und Methodik-Management an.
Anna Keil: Hallo Stefan! Vielen Dank, dass ich dich interviewen darf. Wie bist du auf Designing your Life (DYL) / Life Design aufmerksam geworden?
Stefan Pfeifer: Ich habe das Buch „Mach was du willst – Design Thinking fürs Leben“ von Bill Burnett und Dave Evans gelesen und fand den Ansatz einfach super spannend. Da ich im Engineering tätig bin, also auf Deutsch als Ingenieur, auf Amerikanisch als Designer, kannte ich Design Thinking als Methode schon. Design Thinking und agile Ansätze fand ich für die Produktentwicklung schon immer spannend. Zufällig bin ich dann auf das Buch gestoßen, wo man den Ansatz eben auf das eigene Leben anwendet. Ich habe beim Lesen gemerkt, dass das Buch allein für mich nicht reicht, um die Übungen auch zu machen. Dazu bin ich einfach nicht diszipliniert genug. Deswegen habe ich dann auf der Homepage der Autoren nach Coaches gesucht und bin dann auf dich gestoßen und habe dich angeschrieben. So bin ich dann zum Karrierecoaching im Team gekommen.
A: Wo standest du zu dem Zeitpunkt in deinem Leben?
S: Da muss ich vielleicht etwas ausholen: Ich bin ein Mensch gewesen, der noch nie so richtig strategisch auf seine Zukunft geschaut hat, sondern wo sich die Sachen einfach ergeben haben. Ich habe das aber immer mal wieder hinterfragt, ob das der richtige Weg ist, so ohne strategischen Plan die Karriereleiter zu durchlaufen. Deshalb fand ich auch das Buch spannend, um diese offene Frage: „Ist er wirklich so sinnvoll dieser Weg, den ich eingeschlagen habe, oder gibt es vielleicht andere Alternativen?“ nochmal zu stellen. Ich hatte jetzt nicht im Fokus mich grundsätzlich komplett anders zu orientieren, sondern wollte einfach mal methodisch hinterfragen, ob das, was ich bisher gemacht habe, wirklich das ist, was ich möchte oder ob es noch andere Alternativen gibt.
A: Wie hast du dann angefangen, dir dein Leben zu designen?
S: Das ist ja in dem Buch, bzw. auch im Karrierecoaching im Team ganz gut vorgegeben. Das was bis heute – das Coaching ist ja jetzt auch ein bisschen her – am meisten hängen geblieben ist, ist dieses ganze Thema von Sachen ausprobieren. Das wurde ja aus dem Design Thinking übertragen, schnelle Prototypen zu bauen und diese dann zu validieren. Und das ist grundsätzlich etwas, was ich einfach sehr gut finde. Und jetzt die Frage, wie habe ich angefangen mein Leben zu designen? Bei einem Produkt würde man erstmal Anforderungen aufnehmen, Backlogs erstellen. Das ist ja auch das, was wir im Coaching gemacht haben, indem man sich einfach hinterfragt, was eigentlich die grundlegenden Werte und Prinzipien und Glaubenssätze sind, denen man folgt. Und das fand ich schon sehr gut, das einmal aufzuschreiben. Und was ich wirklich mitgenommen habe, ist dann darauf aufbauend Dinge auszuprobieren.
A: Was hat sich für dich seitdem Du mit Designing Your Life (DYL) angefangen hast, geändert?
S: Also zum einen finde ich, dass ich seitdem mehr ausprobiert habe und Netzwerke noch strategischer und bewusster nutze. Und dass es mich nochmal bestärkt hat, diesen „ausprobieren“ Gedanken aufs Leben zu übertragen. Das sind für mich die größten Veränderungen.
Zum anderen hat sich verändert, dass ich immer noch Kontakt zur anderen Teilnehmerin habe, bei uns war es ja nur ein relativ kleiner Kurs. Wir tauschen uns so im Schnitt sage ich mal alle drei Monate mal aus. Das ist ja auch ein Aspekt im Buch und Coaching, dass man sich sein eigenes Netzwerk aufbaut und dass das im Team am besten funktioniert. Es ist schön, dass das bis heute auch bestehen geblieben ist..
Karrieretechnisch bin ich ja jetzt zum Abteilungsleiter aufgestiegen. Es ist noch nicht gestartet und ich weiß noch nicht, wie es wirklich ist. Aber es hat mir geholfen diese Entscheidung zu treffen, dass es für mich erstmal ein Ausprobieren ist. Die Abteilungsleiterstelle teile ich mir auch mit einer Tandem-Partnerin. Grundsätzlich stehe ich neuen Ansätzen ja sehr offen gegenüber, merkt man vielleicht auch daran, dass ich Design Thinking mag. Da gehört für mich auch dazu, wie ich Führung gestalte. Meine Frau führt auch in einem Tandem, von daher weiß ich, dass es gut funktionieren kann. Und ich finde das ist einfach ein Modell, das auch im Hinblick auf Kinderbetreuung usw. gut funktionieren kann. So stelle ich es mir zumindest vor, ich habe es ja noch nicht ausprobiert.
A: Du hast ja während des Coachings auch eine Menge über dich selbst gelernt. Welche Learnings waren für dich die ausschlaggebenden Punkte, warum du dich auf diese Stelle beworben hast?
S: Da muss ich einmal kurz drüber nachdenken. Also eine Sache, die ich in meiner Lebens- und Arbeitssicht aufgeschrieben habe, ist, dass es mir Spaß macht Leute weiterzubilden oder auszubilden, ich hätte jetzt fast gesagt zu befähigen. Das mache ich als Gruppenleiter schon und kann es als Abteilungsleiter noch gezielter und mehr so machen, wie ich es mir vorstelle. Andere Punkte haben die Entscheidung natürlich auch beeinflusst. Ich arbeite ja in der Wissenschaft mit sehr unsicheren Rahmenbedingungen. So ist eine sicherere Arbeitsperspektive für mich auch sehr positiv. Das Gesamtpaket hat dann einfach gepasst.
A: Welche Aspekte von DYL nutzt du auch in deinem Alltag?
S: Der wesentliche Punkt ist der Gedanke des Prototypen-Bauens. Ich muss nicht immer die 100%-Variante oder den perfekten Plan haben, denn das Leben ist einfach so komplex. Man kennt nie alle Einflussfaktoren, deswegen kann ich Sachen einfach einmal ausprobieren und dann schauen, wie es funktioniert und ggfs. Sachen anpassen oder ändern.
A: was würdest du jemandem raten, der seine Karriere auch so designen möchte wie du?
S: Also grundsätzlich finde ich erstmal diesen DYL-Ansatz total gut, um das zu tun. Ich bin jetzt ja auch Designer und Ingenieur, deshalb passt das natürlich gut zu mir. Wie es ist, wenn man nicht diesen Hintergrund hat, weiß ich nicht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass man gut hineinfindet. Diese Ansätze kommen auch in anderen Lebensbereichen immer mehr zum Einsatz.
Kurze Anmerkung von Anna: das Coaching habe ich bewusst vom Inhalt und zeitlichen Rahmen so aufgebaut, dass auch Menschen für die DYL ganz neu ist, gut in die Methode hineinfinden können.
S: Ich glaube, es ist auch einfach ein Ansatz, den man gut verstehen kann. Und dann muss man natürlich sich selbst ein bisschen einschätzen, was für ein Typ man ist. Wenn man sehr diszipliniert ist und man sich selbst Gitarre spielen bei Youtube beibringt, dann kann man vielleicht auch einfach das Buch lesen und dann einfach die Übungen machen. Für mich persönlich ist es immer am besten, den ganzen Prozess in einem Team zu machen. Dann hat man auch noch den Austausch mit anderen. Und das Coaching ist auch strukturiert und systematisch aufgebaut, man hat Hausaufgaben und kann so einfach dranbleiben. Aber das hängt einfach davon ab, was für ein Typ man ist.
A: Cool. Vielen Dank dir, Stefan! Ich wünsche dir einen guten Start bei deiner neuen Stelle.
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