Gute Entscheidungen treffen ist oft nicht so leicht

Das ist wohl eine der großen Herausforderungen in unserem Leben: gute Entscheidungen zu treffen. Warum uns das häufig so schwer fällt und wie wir immer mehr lernen können, bessere Entscheidungen zu treffen, darüber möchte ich jetzt schreiben.

Die große Angst, etwas zu verpassen

Ein häufiger Grund, warum es uns so schwer fällt, gute Entscheidungen zu treffen, ist, dass wir oft Angst haben, andere Optionen zu verpassen, wenn wir uns für etwas entscheiden. Patrick McGinnis beschrieb das Konzept von FOMO (Fear of Missing Out – die Angst, etwas zu verpassen) erstmals 2004 auf seinem Blog, als er an der Harvard Business School studierte. Heute wird FOMO häufig als weitläufiges Phänomen in unserer Gesellschaft beschrieben. Durch die Vernetzung übers Internet und Social Media mit anderen Menschen bekommen wir einfach sehr viel mehr spannende Optionen da draußen mit.

Überlege doch kurz einmal für dich, wie es dir damit geht? Hast du oft Angst etwas zu verpassen? Fragst du dich öfters, welche besseren Optionen es noch für dein Leben geben könnte? Es ist ja grundsätzlich eine gute Sache, sich im Leben weiterzuentwickeln und nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Aber der Stress, der dabei innerlich oft entsteht, kann ganz schön hinderlich dabei sein, gute Entscheidungen zu treffen.

Was dagegen helfen kann, ist ein Reframe, der Versuch, das Problem umzudeuten (Hier sind wir wieder bei einer beliebten Denkweise von Designern): Sich also nicht mehr ständig zu fragen, Hilfe, was verpasse ich alles, wenn ich mich jetzt für das eine entscheide? Sondern die einzelnen Optionen abzuwägen oder wenn man gerade denkt, man hat nur eine Option, diese gut abzuwägen und sich dann bewusst dafür oder dagegen zu entscheiden. Mit der Freude, diese Entscheidung treffen zu können. Von FOMO hin zu JOMO (the Joy of Missing Out / die Freude, etwas zu verpassen). Sich einzugestehen, dass es Millionen mehr Möglichkeiten in diesem Leben gibt, als man selbst erleben kann und sich gleichzeitig zu freuen, dass man sich für diese eine Option jetzt entscheiden kann. Und dann das Positive darin zu sehen!

Mit so einer Veränderung des Mindsets /der eigenen Denkweise hat man eine gute Voraussetzung geschaffen, um konkret an Entscheidungen heranzugehen. Dann kommen wir als nächstes zur Frage, wie das nun konkret gehen kann:

Gute Entscheidungen treffen

Es gibt natürlich ganz unterschiedliche Übungen, um für sich selbst herauszufinden, was eine gute Entscheidung sein könnte. Ich kann euch hier nur eine kleine Auswahl vorstellen. Und ich möchte auch betonen, dass es sich dabei um einen Prozess handelt, indem man im Laufe seines Lebens immer besser werden kann. Als Life Designer sehen wir uns Menschen nicht nur als kognitive Wesen, sondern wir wollen versuchen auch andere Aspekte von Wissen mit einzubeziehen. Hierzu gibt es auch ganz interessante Erkenntnisse, z.B. von Daniel Goleman. Unser sogenanntes Bauchgefühl hat uns nämlich auch eine ganze Menge zu sagen.

Also hier ein paar konkrete Übungen, die helfen könnten, um gute Entscheidungen zu treffen:

PMI-Methode von De Bono

De Bono hat mit der PMI-Methode die klassische Pro-Contra-Liste um einen hilfreichen Punkt erweitert. Hier findest du eine ausführliche Anleitung. So sammelt man erst alle Pluspunkte für eine Option, dann alle Minuspunkte und anschließend nimmt man sich ebenfalls noch mindestens drei Minuten Zeit und listet alles Interessante und Fragen zu dieser Entscheidung auf. Das ist meiner Meinung nach oft eine entscheidende Stelle, an der man dann weiter ansetzen kann: Wie könntest du Antworten auf deine Fragen finden? Oder wenn du feststellst, die Frage ist schwer zu beantworten, was könnte dir helfen, um eine innere Ruhe in dieser Frage zu bekommen? Gibt es vielleicht an diesem Punkt etwas, wo du weiter ansetzen könntest?

Deine Werte, Stärken und Interessen in Entscheidungen einbeziehen

Als Life Designer versuchen wir bewusst unsere Stärken, Werte und Interessen in eine Entscheidung mit einfließen zu lassen. So kannst du versuchen, dir einmal vorzustellen, wenn du z.B. vor der Entscheidung stehst, ein bestimmtes Stellenangebot anzunehmen oder nicht, wie dein Leben aussehen würde, wenn du dieses Angebot annimmst: Wie wäre dein Arbeitsalltag? Wo würdest du wohnen? Wie viel Freizeit hättest du? Trage einfach einmal zusammen, wie dein Leben da wohl aussehen könnte.

Dann kannst du dich konkret fragen: Wie würdest du deine Stärken in dieser Option ausleben? Kämen sie da vor? Hättest du ausreichend Raum, sie weiterzuentwickeln? Wie steht es um deine Werte? Passen deine eigenen Werte zu denen deines potentiellen Arbeitgebers? Und zu der konkreten Stelle? Oder wäre das vielleicht ein konstanter Reibungspunkt, der auf Dauer viel Energie fressen könnte? Gibt es auch in deinem Privatleben Raum für deine Werte? Und deine Interessen? Klingt dein neuer Alltag spannend und erstrebenswert?

Mutig entscheiden

Diese Auswahl an Übungen kann hilfreich sein, um eine gute Entscheidungsgrundlage zu legen. Irgendwann ist es dann aber soweit, dass du wirklich eine Entscheidung treffen musst. Keiner kann die Zukunft voraussehen und ob deine Entscheidung eine gute war, wirst du abschließend erst feststellen können, wenn du dich entschieden hast und mit den Konsequenzen lebst. Das einzige, was du sicher sagen kannst, ist, dass du auf der Grundlage deines Wissens vom Entscheidungszeitpunkt die für dich beste Option gewählt hast. Und das ist schon eine ganze Menge wert. Hier möchte ich dich nochmal an unseren Reframe vom Anfang erinnern. Du darfst dich voller Freude bewusst für eine Option und all das Gute, das darin liegt, entscheiden.


Also sei mutig und entscheide dich für eine Option! Und lebe dann auch bewusst mit dem Wissen, dass du eine für dich gute Entscheidung getroffen hast.

Segelboot


Wir Life Designer haben außerdem noch einen großen Vorteil beim Entscheidungen treffen. Sollten wir irgendwann feststellen, dass die Entscheidung doch nicht so hilfreich gewesen ist, können wir einfach wieder anfangen wie ein Designer zu denken und zu handeln: Wir schauen uns die Situation als Ausgangssituation an, beobachten, finden Ideen und probieren kleine Schritte aus – und bauen uns so dann wieder weiter einen guten Weg in die Zukunft.


Viel Spaß beim Entscheidungen treffen!

Wie geht es dir mit dem Entscheidungen treffen? Schreibe mir gerne in die Kommentare:

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