Vielleicht kennst du diese Gedanken: „So wirklich spannend ist mein Job nicht und die meisten Tage schleppe ich mich eher auf die Arbeit, als dass ich mich darauf freue. Aber mir etwas Neues zu suchen, wäre sehr anstrengend. Außerdem habe ich ja auch finanzielle Verpflichtungen und ich habe Jahre in mein Studium investiert. Ich kann jetzt nicht einfach etwas anderes machen!“ Oh ja, das kann ich verstehen. Und ich bin auch wirklich keine Verfechterin von dem Gedanken, dass wir uns nur genügend anstrengen müssen oder einfach einmal komplett von vorne anfangen, und dann wird unser Leben perfekt sein. Aber, und davon bin ich auch überzeugt, es könnten viel mehr Menschen einen sehr viel schöneren (Berufs-) Alltag haben, als sie ihn momentan erleben. Also, hier sind drei Gründe, warum es sich meiner Meinung nach lohnt, dich nicht mit „so lala“ zufrieden zu geben:
1. „So lala“ und „wow“ sind oft nicht so weit voneinander entfernt wie gedacht
Oft braucht es gar nicht so viel Aufwand, um deutlich mehr Wow und Zufriedenheit in deinem Beruf und Leben zu haben! Denn nicht immer, wenn du in deinem Beruf unglücklich bist, bedeutet das, dass du sofort deinen Job wechseln musst und etwas ganz anderes machen musst. Oft gibt es auch ganz in der Nähe deiner momentanen Jobbeschreibung einen Platz, der für dich mit deutlich mehr „Wow“ verbunden ist.
Um den zu finden, lohnt es sich als erstes einmal deine Aufmerksamkeit darauf zu richten, wie es dir im Arbeitsalltag konkret geht. Welche Tätigkeiten machen dir Spaß und welche nicht? Und schau dann einmal genauer hin, was genau dir Spaß macht und warum. Dann kannst du versuchen, diese Aspekte noch mehr in deinen Arbeitsalltag zu integrieren. Das ist natürlich in manchen Situationen einfacher als in anderen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es sich lohnt da mal genauer hinzusehen.
Wenn es keine inhaltliche Veränderung sein kann, dann vielleicht eine organisatorische? Baue einen kleinen Spaziergang in deine Mittagspause ein oder mache Vorschläge, wie ihr das anstrengende Meeting anders gestalten könntet. Du möchtest neue Perspektiven kennen lernen? Verabrede dich mit einer*m Kollegin*en aus einer anderen Abteilung zum Mittagessen. Sieh diese kleinen Schritte als Experimente, die dir dabei helfen herauszufinden, was für dich gut funktioniert und was auch nicht. Es geht nicht darum, die eine perfekte Lösung zu finden, sondern einfach einmal auszuprobieren, wie es vielleicht anders gehen könnte. Und vielleicht wirst du feststellen, dass schon kleine Veränderungen zu deutlich mehr „Wow“ in deinem Alltag führen.
Wenn du dir das momentan in deinem Job schwer vorstellen kannst, fang an andere kleine Punkte in deinem Alltag zu verändern: wie kannst du mehr Freude in deinen Alltag holen? Hast du ein Hobby, das du schon länger schleifen lässt? Was könntest du sonst kleines, neues ausprobieren? Wie kannst du dir etwas Gutes tun? 10 Minuten Bewegung an der frischen Luft täglich? Achtsamkeit im Alltag üben? Bewusst Zeit in der Natur verbringen? Auch hier spreche ich von kleinen Schritten.
Wenn es dir schwerfällt, konkret ins Handeln zu kommen, habe ich hier ein paar Tipps dazu für dich aufgeschrieben.
2. Wir sind privilegiert und haben die Möglichkeit dazu etwas zu verändern
In einer Diskussion auf LinkedIn hat es ein ehemaliger Kollege von mir sehr treffend auf den Punkt gebracht: Wir leben in einer privilegierten Situation, in der wir sehr viel Freiheit haben, unsere Karrieren und unser Leben zu gestalten. Sehr viele Menschen auf unserem Planeten haben diese Möglichkeiten so nicht. Wenn man sich allein den Bereich der Bildungschancen anschaut, geben diese Grafiken Einblick in viele andere Lebensrealitäten, in denen Menschen auf dieser Welt leben. Ja, leider gibt es auch in unserem Land eine viel zu hohe Chancenungleichheit (einen Überblick findest du z.B. hier) Das ist meiner Meinung nach ein gravierender Punkt, den wir als so reiches, demokratisches Land viel besser in den Griff bekommen sollten!
Und ja, es gibt auch neben den ungleichen Bildungschancen in Deutschland viele Gründe und Lebensumstände, die es Menschen nicht leicht machen, etwas zu verändern. Aber ich möchte an dieser Stelle einmal festhalten: Wir sind privilegiert und das hat sich keiner von uns verdient. Aber das ist für mich umso mehr ein Grund, diese Möglichkeiten, die wir haben, zu nutzen.
Auch wenn wir in Deutschland sehr viel Wert auf formale Ausbildungen und Abschlüsse legen, heißt es nicht, dass du mit deinem bisherigen Berufsweg festgelegt bist. Es ist in den letzten Jahren auch gesellschaftlich immer akzeptierter geworden, den Beruf auch branchenübergreifend zu wechseln. Durch den Fachkräftemangel erleben wir auch heute deutlich mehr Flexibilität bei Arbeitgebern.
Wenn dir eine berufliche Veränderung momentan nicht möglich erscheint, kannst du auch wie oben schon beschrieben deine Freizeit in den Blick nehmen. Wenn ich darüber nachdenke, welche ehrenamtlichen Initiativen und Freizeitmöglichkeiten es alleine in meiner Heimatstadt gibt, sind das mehr, als ich in meinem Leben auch nur schaffen werde, zu entdecken. Worauf ich hinaus möchte, ist, dass ich fest davon überzeugt bin, dass es auch in deinem Umfeld und deiner Umgebung noch ganz viele spannende Aspekte zu entdecken gibt! Und diese spannenden Aspekte können dich zu Themen führen, bei denen du sagst: Ja, das bringt deutlich mehr „Wow“ in meinen (Berufs-)alltag!
3. Keiner weiß, wie lange man noch zu leben hat
Das klingt jetzt vielleicht etwas hart, aber keiner von uns weiß, wie lange wir noch leben werden. Jeder Mensch muss irgendwann sterben und keiner weiß wann. Aber ich möchte jetzt hier keine Panik verbreiten! Mittlerweile finde ich den Gedanken sehr hilfreich, um mir zu überlegen, wie ich mein Leben gestalten möchte. Wenn ich der Tatsache ins Auge blicke, dass ich nicht weiß, wie lange ich noch zu leben habe, frage ich mich:
- Ist es so, wie ich es gerade mache gut? Oder möchte ich mein Leben anders gestalten?
- Was ist mir eigentlich wichtig im Leben und in meinem Beruf?
- Und was ist auch völlig nebensächlich?
Für mich persönlich war der Prozess dieses ungewisse Ende einfach zu akzeptieren und nicht weiter zu verdrängen, sehr hilfreich. Die Akzeptanz hilft mir dabei, mir meinen Alltag so zu gestalten, wie er gut zu mir und meinen Liebsten um mich herum passt. Ein Buch hat mich dabei sehr inspiriert: 4000 Wochen von Oliver Burkeman.
Das sind also 3 Gründe, warum es sich meiner Meinung nach lohnt, dich nicht mit „so lala“ zufrieden zu geben:
- Oft sind die Schritte von „so lala“ zu „wow“ gar nicht so groß wie gedacht
- Zweitens haben wir die Möglichkeit, unseren Beruf und unser Leben mit viel Freiheit zu gestalten.
- Und zum dritten weiß niemand, wie lange man noch zu leben hat und das ist doch ein Grund, Schritte hin zu mehr „Wow“ in der eigenen Karriere und im Leben zu gehen.
Was mir hier nochmal ganz wichtig ist zu betonen: es geht mir hierbei nicht um Perfektion! Mir geht es nicht darum, dass hier jede*r seine/ihre Instagram taugliche, perfekte Traumkarriere und Leben gestaltet. Schlechte Tage, Schicksalsschläge, usw. gehören leider zu unserem Leben dazu. Aber ich glaube, es gibt viele Menschen, die es in ihrem (Berufs-) Alltag deutlich leichter und angenehmer haben könnten, wenn sie aufhören würden, sich mit „so lala“ zu arrangieren.
Also sei neugierig und probiere kleine Schritte aus. Und dann freu dich über mehr „Wow“ in deiner Karriere und deinem Alltag!
Hier sind drei Wege, wie ich dich unterstützen kann, wann immer du dazu bereit bist:
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Du möchtest anfangen, mehr „Wow“ in deine Karriere und dein Leben zu holen? Mein kostenfreies Workbook hilft dir bei den ersten Schritten.
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